Hilft Mutterkraut bei Migräne?

Das Mutterkraut gehört zur Familie der Minzen und wird bevorzugt als pflanzliches Heilmittel bei weiblichen Fortpflanzungsstörungen eingesetzt. Angeblich soll es dabei helfen, den weiblichen Zyklus zu regulieren, insbesondere dann, wenn die Frau unter ängstlicher oder nervöser Anspannung leidet. Außerdem wird Mutterkraut bei Herzrhythmusstörungen verabreicht.

Mutterkraut war bereits zur medizinischen Verwendung bei den frühen Griechen sehr beliebt. Diese gaben das Kraut schwangeren Frauen, die unter Angstzuständen litten. Auf diese Weise erhielt das Mutterkraut seinen Namen. Oft wird es auch als “Löwenschwanz” bezeichnet, da die Beschaffenheit der Blätter an die Spitze eines Löwenschwanzes erinnert.

Mutterkraut stammt ursprünglich aus Zentral-Eurasien, ist mittlerweile jedoch sowohl als Gartenpflanze als auch als Unkraut in Nordamerika verbreitet. In der Kräutermedizin werden seine Blätter und Blüten weiterverarbeitet. Des Weiteren ist es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.

Der Nutzen von Mutterkraut für die Gesundheit

Mutterkraut ist nicht nur eine gute Quelle für Antioxidantien und verfügt über eine entzündungshemmende Wirkung, sondern enthält auch Leonurin. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, welcher Studien zufolge die Entspannung der Blutgefäßwände fördert. Leonurin wird jedoch auch zur Anregung der Uteruskontraktionen verwendet und unterstützt damit sowohl die natürliche Geburt als auch die Menstruation.

Obwohl Mutterkraut bereits seit langer Zeit auf verschiedenen Gebieten der traditionellen Medizin eingesetzt wird, gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, welche die gesundheitlichen Auswirkungen des Krauts untersucht haben. Vorläufige Untersuchungen zeigen jedoch, dass Mutterkraut bestimmte gesundheitliche Vorteile bieten kann.

Mutterkraut als Hilfsmittel bei Migräne

Wird Mutterkraut bei Migräne eingesetzt, so profitiert der Patient von einer dreifachen Wirkung: Das Kraut wirkt zielgerichtet in den Blutgefäßen im Kopf, dem Ursprungsort der Migräne. Eine Erweiterung der Blutgefäße wird gehemmt. Zudem werden die Entzündungsvorgänge verhindert, welche für den eigentlichen Schmerz verantwortlich sind.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass das Mutterkraut bereits wirkt, bevor der Schmerz sich bemerkbar macht. Dadurch dient Mutterkraut zur Vorbeugung von schmerzhaften Migräne-Attacken. Verbreitete Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Erbrechen werden durch die Einnahme von Mutterkraut gehemmt. Die Wirkungsweise von Mutterkraut bei Migräne wurde bereits in verschiedenen Studien nachgewiesen.

Die Wirkung von Mutterkraut aus wissenschaftlicher Sicht

Um die genaue Wirkungsweise von Mutterkraut zu verstehen, ist es nötig, die Entwicklung einer Migräne zu verstehen. Eine Migräne wird ausgelöst, wenn der Botenstoff Serotonin im Gehirn von den roten Blutkörperchen in großer Menge freigesetzt wird. Dadurch werden die Blutgefäße der Hirnhaut erweitert und zugleich durchlässiger, so dass es zu einer Ausschüttung von Entzündungsmediatoren kommt.

Wenn diese in die Gefäßwände eindringen, kommt es zu Entzündungen und Schmerzen an den Nerven. Jeder Pulsschlag sorgt für eine Weiterleitung der Schmerzreize in die Areale des Gehirns, welche für Lichtsensibilisierung, Erbrechen sowie Übelkeit verantwortlich sind. Das ist der Grund dafür, warum man mit den genannten Begleiterscheinungen während einer Migräne zu kämpfen hat.

Das Mutterkraut hingegen blockiert die verstärkte Freisetzung des Serotonins. Migräneanfälle werden daher reduziert oder sogar komplett vorgebeugt.

Alternative Hilfsmittel bei Migräne

Eine Migräne äußert sich durch pochende Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindel. Weitere Begleiterscheinungen sind die Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Ein ausgeprägter Migräneanfall kann einige Stunden oder sogar bis zu mehrere Tage anhalten.

Leiden Sie verstärkt unter Migräne, so ist es sinnvoll, einen Neurologen hinzuzuziehen. Dieser kann hochwirksame Medikamente verschreiben, wenn die klassischen Schmerztabletten versagen.

Weitere Hilfsmittel, um einer Migräne effektiv vorzubeugen, sind die regelmäßige körperliche Betätigung, die Vermeidung von Stress und das Durchführen von speziellen Entspannungstechniken. Zudem können Sie den regelmäßigen Gang zum Akupunkteur in Erwägung ziehen.

Zahlreiche Patienten leiden trotz all dieser vorbeugenden Maßnahmen dennoch an Migräne und setzen daher das Mutterkraut in Form von Kapseln ein.

Weitere Anwendungsgebiete von Mutterkraut

Einigen Studien zufolge verfügt Mutterkraut über kardiale Schutzfähigkeiten. Es hilft den Herzzellen dabei, sich zu entspannen und verhindert dadurch die Entstehung von Blutgerinnseln, welche wiederum zu Herzinfarkten führen können.

Mutterkraut wird zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt. Außerdem können die in ihm enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen, das Herz vor Schäden zu bewahren.

Weiterhin wird das Kraut zur Behandlung von Herzklopfen mit Angstzuständen oder anderen nervösen Störungen verabreicht. Es ist zudem als Teil eines Gesamtbehandlungsplans für eine überaktive Schilddrüse zugelassen, welche einen unregelmäßigen Herzschlag verursacht.

Bisher gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, welche sich mit der Wirkung von Mutterkraut bei Menschen mit Angstzuständen befasst haben. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte jedoch, dass Mutterkraut nach einem Behandlungszeitraum von 28 Tagen bei 32 Prozent der 50 Teilnehmer eine deutliche Verbesserung der Symptome von Angstzuständen sowie Depressionen bewirken konnte. Zusätzlich wurden positive Auswirkungen auf deren Blutdruck festgestellt.

Eigenschaften und Verabreichung von Mutterkraut

Zwar gehört das Mutterkraut zur Familie der Minzen, jedoch riecht und schmeckt es im Gegensatz zu seinen verwandten Kräutern eher bitter. Es kann in Teeform konsumiert werden und wird dann oft mit Zucker, Honig oder Zitrone getrunken, um den unangenehmen Geschmack zu überdecken. Um einen Tee aus Mutterkraut zu brühen, werden ein bis zwei Teelöffel des getrockneten Krauts in eine Tasse kochendes Wasser gegeben. Der Tee sollte zehn Minuten ziehen. Pro Tag können drei Tassen des Mutterkraut-Tees konsumiert werden.

Nehmen Sie Mutterkraut in Form einer Tinktur ein, so darf dreimal täglich ein halber bis dreiviertel Teelöffel eingenommen werden.

Gegen Migräne greifen die Patienten jedoch meistens zu den Kapseln und Tabletten aus Mutterkraut. Diese sind online erhältlich oder in Naturkostläden, Drogerien oder Geschäften, welche sich auf Nahrungsmittelergänzungsmittel spezialisiert haben.

Mögliche Nebenwirkungen von Mutterkraut

Zu den zahlreichen Nebenwirkungen von Mutterkraut zählen zum Beispiel Durchfall, Müdigkeit, ein niedriger Blutdruck sowie Uterusblutungen und Kontraktionen. Wird Mutterkraut direkt auf die Haut aufgetragen, so kann es zudem zu einer übermäßigen Lichtempfindlichkeit kommen und beim Aufenthalt im Freien die Wahrscheinlichkeit von Sonnenbrand erhöhen.

Wann ist von der Einnahme von Mutterkraut abzuraten?

Vor der Verwendung von Mutterkraut sollten Sie grundsätzlich einen Arzt konsultieren. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie zusätzlich bereits andere Medikamente einnehmen.

Personengruppen, welche auf die Einnahme von Mutterkraut verzichten sollten, sind:

  • Menschen mit Blutungsstörungen oder die einen Blutverdünner einnehmen
  • Menschen, die mit Beruhigungsmittel behandelt werden
  • Personen, die sich in den nächsten zwei Wochen einem operativen Eingriff unterziehen
  • Menschen mit niedrigem Blutdruck
  • Schwangere oder stillende Frauen

Bitte beachten Sie auch, dass die ausschließliche Verwendung von Mutterkraut anstelle der herkömmlichen Behandlung einer Herzerkrankung oder anderen gesundheitlichen Problemen gesundheitsschädlich sein kann.

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